Der Wettergott meinte es gut mit den Feuerwehren des Amtes Grabow bei der Wiederauflage des Amtsfeuerwehrtages in der Gemeinde Gorlosen. Dieser wurde am Samstag, den 7. Mai 2022 erstmals nach zweijähriger Corona-Pause wieder durchgeführt. In der Planung hatten sich die Amtswehrführung und „Arbeitsgruppe Wettkämpfe“ auf eine veränderte Gestaltung geeinigt. Neben dem Amtsfeuerwehrtag, der auch zur Qualifikation für weiterführende Wettkämpfe auf Kreisebene dient, soll es im weiteren Jahresverlauf noch einen neuen feuerwehrbezogenen Stationswettbewerb geben.

Ohne den obligatorischen Marsch durch den Veranstaltungsort fanden sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Kinder- und Jugendfeuerwehren, sowie der Erwachsenen Teams an der Wettkampfstätte ein. Die angetretene Formation wurde durch Wolfgang Krause an den Amtswehrführer Mirko Madaus gemeldet. Er hielt seine Grußworte kurz und übergab zügig an die Hausherrin – Bürgermeisterin Kathrin Heiden. Sie dankte allen an der Vorbereitung dieses Wettkampfes Beteiligten. Dies waren neben der Steesower Agrar GmbH, die die Fläche zur Verfügung stellte, außerdem der Gemeindearbeiter, die Feuerwehr Kremmin, mit ihrem Zelt, die Gemeinde Eldena, der Milower Dorfverein aber vor allem die Kameraden der Feuerwehr Boek-Gorlosen. Sie bereiteten nicht nur den Platz vor, sondern sorgten auch für das leibliche Wohl an diesem Tag.

Nach kurzen Instruktionen zum Löschangriff vom 2. Stellvertretenden Amtswehrführer Wolfgang Krause und zur Kinder- und Jugendfeuerwehr vom Amtsjugendfeuerwehrwart Steffen Hoffmann begann der Amtsausscheid. Wettkämpfer und Tragkraftspritzen liefen sich warm, Kupplungen klimperten. Die Bedingungen vor Ort ermöglichten es, dass alle Disziplinen nebeneinander durchgeführt werden konnten.

Auch die Wettkämpfe der Kinder- und Jugendfeuerwehr fanden abermals gleichzeitig statt. Diese seit einigen Jahren bestehende Neuerung ist besonders für die Kleinsten Kameraden der Kinderfeuerwehr (6-10 Jahre) eine Möglichkeit auch vor größerem Publikum zu zeigen, was sie bereits beherrschen. Sie besitzen eine eigene Wettbewerbsordnung, die eine Staffellaufübung vorsieht, bei der die Kinder u.a. Hindernisse, wie Gräben und Balken überqueren müssen, Schläuche rollen und Leinen werfen. In der Wertung brachten die Kinderfeuerwehren aus Eldena und Grabow jeweils zwei Gruppen an den Start.

Bei den etwas Älteren (10-18 Jahre), in der Jugendfeuerwehr wechseln die Disziplinen zum Teil jährlich. In diesem Jahr wurde die Feuerwehrhindernisübung (CTIF) durchgeführt. Bei dieser Übung startet die Gruppe an einer Festkupplung und muss Hindernisse, wie Wassergraben, Hürde, Kriechtunnel und Laufbrett überwinden. Dabei muss eine Schlauchleitung mit vier Schläuchen gekuppelt und Wasser in zwei Spritzwänden mit Löchern gespritzt werden. Danach werden an Gestellen Geräte zugeordnet und Knoten gebunden, bevor die Gruppe antritt und die Zeit stoppt. In der Hindernisübung schickten die Feuerwehren mit besonderen Aufgaben im Amt (Grabow, Eldena, Zierzow) ihre Jugendfeuerwehren an den Start.

Zudem maßen sich sechs Jugendfeuerwehren im Löschangriff (nass). Hierbei kuppelt eine Staffel möglichst schnell eine Saug- und Druckleitung, um am Ende der Bahn Dosen von einer Zieleinrichtung zu spritzen. Die Tragkraftspritze bedient hierbei ein erwachsener Kamerad.

Nach den genannten Disziplinen absolvierten Kinder- und Jugendfeuerwehr noch eine Gaudi-Übung, die vornehmlich Spaß machen soll.

Die Erwachsenen treten so gesehen in ähnlichen Disziplinen an. Im Rahmen der Traditionellen Feuerwehrwertbewerbe wird ein trockener Löschangriff durch eine Gruppe aufgebaut. Es kommt u.a. beim Einbinden der Saugleitung oder dem Ausrollen der Druckleitung auf Schnelligkeit und im gleichen Maße auf Genauigkeit an, so wird jeder Fehler mit Strafsekunden geahndet. In dieser Disziplin wird nicht nur in Frauen und Männer unterscheiden, sondern auch in eine Wertung mit oder ohne Alterspunkte. Bei der Alterswertung müssen jüngere Teams umso schneller sein, denn ein höheres Alter gibt Bonussekunden.

Wie auch die Jugendfeuerwehr starten die Erwachsenen im Löschangriff (nass). Die Bahn ist etwas länger und am Ende müssen zehn Liter in eine Zieleinrichtung gespritzt werden. Hierfür haben die Wettkampfmannschaften zwei Versuche. Zusätzlich gibt es eine Sonderwertung in der Disziplin – der „Jürgen-Klink-Pokal“. Hierbei starten Frauen, Männer und Gastmannschaften mit einem Versuch.

Am frühen Nachmittag waren alle Punkte und Platzierungen ausgerechnet und der Amtswehrführer konnte sogar früher als geplant zur Siegerehrung rufen. Er bedankte sich für die gute Durchführung des Amtsfeuerwehrtages. Viele Kameraden hatten sich lange nicht gesehen und konnten sich endlich wieder einmal austauschen. Zur Siegerehrung erschienen waren auch Amtsvorsteherin Kriemhild Kant und 1. Stadtrat von Grabow René Möller. Für die sanitätsdienstliche Absicherung erhielten die zwei Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes die erste Urkunde des Tages.

Danach wurden zunächst die jüngsten Wettkämpfer gekürt. Die beste Kinderfeuerwehr war die Gruppe Eldena II. Im Löschangriff der Jugendfeuerwehren war die Gruppe Eldena I die Schnellste. Die Hindernisübung entschied die Jugendfeuerwehr Zierzow für sich und den Gaudi-Pokal sicherte sich die Prislicher Jugendfeuerwehr.

Bei den Erwachsenen gab es mit der Feuerwehr Wedendorfersee eine Gastfeuerwehr aus Nordwestmecklenburg. Bei den Damen gewannen, leider ohne Konkurrenz, die Frauen aus Boek-Gorlosen den CTIF und Löschangriff. Die Herren aus Boek-Gorlosen taten es ihnen fast gleich. Sie siegten im Löschangriff und in der Pokalwertung, beim CTIF A mussten sie sich hinter den Siegern aus Zierzow einreihen. Im CTIF B (mit Alterspunkten) verteidigten die Grabower ihren ersten Platz aus dem Jahr 2019.

Die Podiumsplatzierten der Wertungen CTIF Jugend, CTIF A+B und Löschangriff vertreten das Amt Grabow beim Kreisleistungsvergleich der Jugendfeuerwehren und Kreisfeuerwehrverbandstag. Die Amtswehrführung war in den Schlussworten guter Hoffnung, dass hierbei vordere Plätze erreicht werden.