Jahreshauptversammlung Amtsfeuerwehr


Feuerwehrleute sind nur in den seltensten Fällen nicht im Dienst und gönnen sich Ruhe. So waren die Führungskräfte der Feuerwehren und Jugendwarte des Amtes Grabow bereits wieder aktiv und trafen sich am zweiten Freitag des Jahres um über die Arbeit des vergangenen Jahres Bilanz zu ziehen. Weiterhin waren Bürgermeister der Gemeinden, Ehrenmitglieder wie Christa Käthner, Amtsvorsteherin Krimhild Kant und als Vertreter der Kreiswehrführung Wolfgang Krause.

Der Amtswehrführer Bernd Rüsch leitete die Jahreshauptversammlung mit einer Schweigeminute für die verstorbenen Kameraden ein. Auch an die australischen Kameraden und die verheerenden Brände Down Under wurde gedacht.

Er fuhr mit den aktuellen Personalzahlen fort. Die 781 Mitglieder, von denen 533 aktiv Dienst tun, scheinen für den Brandschutz eine gute Grundlage zu sein. Nachwuchsmangel und damit schwindende Mitgliederzahlen sind, wie auch in den Jahren zuvor, in allen Wehren des Amtes ein ernstes Thema. Auch müssen die vorgetragenen Zahlen am Tage und unter der Woche in einem anderen Licht gesehen werden. Immer weniger Kameraden finden vor Ort Arbeit und müssen daher pendeln. Somit kommt es leider häufiger vor, dass nur noch "die Fensterplätze besetzt" werden können. Hier ist es an lokalen Arbeitgebern, wie der Verwaltung, vorrangig Feuerwehrkameraden einen Arbeitsplatz zu schaffen.

Ebenfalls bedauerte Bernd Rüsch, dass die vielfach angekündigte Ehrenamtskarte auch im vergangen Jahr noch nicht eingeführt wurde. Es bleibt abzuwarten ob es denn 2020 etwas werden könnte.

2019 gab es 116 Einsätze abzuarbeiten. Hiervon handelte es sich in 59 Fällen um Brandbekämpfungen und 57mal rückten die Fahrzeuge zu Hilfeleistungen aus. Bernd Rüsch merkte an, dass durch zunehmende Intensität und Gefahrenstoffe die Einsätze, brisanter werden. Besonders im Gedächtnis blieb der Waldbrand in Lübtheen. Über mehrere Tage hinweg waren Kameraden aus dem ganzen Amt rund um die Uhr an allen Fronten im Einsatz, um den Flammen Herr zu werden und bedrohte Ortschaften erfolgreich zu schützen. Diese Lage zeichnete sich durch eine gute Organisation aus und auch die Arbeit mit den Amtszügen hat gut funktioniert. So war auch der Schutz in den Gemeinden stets gewährleistet. Weiterhin erinnerte der Amtswehrführer an den Großbrand in der Schweinemastanlage in Kolbow, wo mehrere tausend Schweine dem Feuer zum Opfer fielen. Für die Kräfte wurde die Brandbekämpfung zusätzlich durch die Tierrettung und eine schwierige Wasserversorgung erschwert. Einmal mehr ist zudem deutlich geworden, dass es dringenden Bedarf an Technik in den Feuerwehren, sowie den übergeordneten Führungsgruppen gibt. Derlei Großschadenslagen, gibt es immer wieder und können mit den aktuell vorhandenen Mitteln kaum adäquat abgearbeitet werden. Seitens der Verwaltung gab man an dieses Problem angehen zu wollen.

Auch ein Dachstuhlbrand zu welchem die Feuerwehr Boek/Gorlosen zuerst gerufen wurde, nahm ein trauriges Ende. So konnte die vermisste Person erst bei den Nachlöscharbeiten geborgen werden.

Weitere Einsätze galt es u.a. auf der A14 abzuarbeiten. Trotz Gebietsunsicherheiten, da hier die Grenze zu Brandenburg gequert wird, wurde zwar stets ein Weg gefunden, es braucht dennoch eine bessere Abstimmung. Zudem galt es die üblichen Einsatzszenarien wie Türöffnung, Ölspurbeseitigung, Tierrettung, Verkehrsunfälle und Sturmschäden entgegenzutreten.

Um gut ans Werk gehen zu können braucht es eine fundierte Ausbildung. Hier mahnte der Amtswehrführer weiterhin an, auf die Qualität in den Wehren zu achten und regte eine Kooperation untereinander an.

Mit vollem Ernst und Eifer gingen 2019 wieder die Mannschaften beim Amtsfeuerwehrtag in Kremmin an den Start. Bei den Frauen konnte Wanzlitz und bei den Herren Grabow jeweils den Gesamtsieg für sich erringen. Für die Teams aus Grabow, Balow und Zierzow ging es in den traditionellen Internationalen Feuerwehrwettbewerben weiter zum Landesausscheid. Alle drei zeigten hier eine starke Leistung und konnten sich für den Bundesausscheid 2020 in Thüringen qualifizieren.

Mit einem abschließenden Dank an die geleistete Arbeit aller Kameraden und deren Familien, überreichte der Amtswehrführer das Wort an den Amtsjugendfeuerwehrwart Steffen Hoffmann. Dieser berichtete, dass die sieben Jugendfeuerwehren des Amtes 113 Mitglieder zählen. Zudem gibt es drei Kinderfeuerwehren, in Grabow, Zierzow und Eldena. Bei 13 Neuaufnahmen, 10 Übertritten in die Einsatzabteilung und 11 Austritten steht unter dem Strich eine negative Bilanz. Dem muss unbedingt entgegengearbeitet werden, so sind die Jugendfeuerwehren der wichtigste Garant für Nachwuchsgewinnung bei der Freiwilligen Feuerwehr. Im Berichtsjahr gab es u.a. das alljährliche Sportfest und den Orientierungsmarsch der Kinderfeuerwehren. Den Amtsfeuerwehrtag bestritten auch in diesem Jahr die Jüngsten gemeinsam mit den Erwachsenen. Die Jugendlichen aus Eldena und Grabow konnten sich mit dem ersten und zweiten Platz im Bundeswettbewerb für den Kreisausscheid in Sternberg qualifizieren. Hier belegten beide einen hervorragenden siebten und achten Platz. 12 Jung-Kameraden legten die Leistungsspange ab. Zudem nahmen einige Gruppen am Orientierungsmarsch des Kreises teil.

Ein Highlight des Ausbildungsjahres war die Aktionsübung in Balow. Den simulierten Großbrand auf einem landwirtschaftlichen Betrieb bewältigten fast alle Jugendfeuerwehren des Amtes. Unter den wachsamen Augen der anwesenden Gäste konnten die jungen Brandschützer zeigen was sie können.

An die Ausführungen des Amtsjugendfeuerwehrwartes schlossen sich die Grußworte der Gäste an. Die Amtsvorsteherin Krimhild Kant entrichtete ihren Dank an die Kameraden und deren Familien. Die Kameraden sehen sich immer wieder mit einem vielfältigen Einsatzspektrum konfrontiert. Die Bürgermeister der Gemeinden sollen auch zukünftig an die Feuerwehren und die Kameraden denken, sowie den Dialog suchen. So seien die Brandschützer schließlich die Experten, wenn es auch um Investitionen geht. Ordnungsamtsleiter Wolfgang Kann und Wolfgang Krause, als Vertreter der Kreiswehrführung sprachen ebenfalls Grußworte aus.

Abschließend wurden die Kameraden Mathias Krogmann aus Eldena und Uwe Schweizer aus Dambeck mit dem Brandschutzehrenabzeichen in Gold ausgezeichnet. Rüdiger Haschewski aus Prislich erhielt eine Auszeichnung für 50 Jahre Feuerwehrdienst.

Die stellvertretenden Amtswehrführer Hannes Herer (Eldena) und Mirko Madaus (Balow) wurden zum Hauptbrandmeister befördert.