Die Versammlung der Feuerwehren des Amtes Grabow liegt üblicherweise zeitlich vor den Jahreshauptversammlungen der Orts- und Gemeindefeuerwehren, die in den Wintermonaten vielfach stattfinden. So lud Amtswehrführer Mirko Madaus am 10. Januar die Wehrführer, Stellvertreter und Jugendwarte der 19 Feuerwehren ein.
Bevor der Amtsbrandmeister mit seinem Bericht begann, wurde an die Kameraden gedacht, die im Jahr 2024 aus dem Leben geschieden sind.
Aufgrund des feuchten Sommers konnten gesunkene Einsatzzahlen präsentiert werden. Zu knapp 100 Einsätzen kam es für die Feuerwehren im Amtsgebiet, zwei Drittel davon waren Hilfeleistungseinsätze. Dies resultierte in ca. 2000 Std. im Einsatzdienst. Da hierfür Aus- und Fortbildung erforderlich ist, kommt das Dreifache, also 6000 Std. an zeitlicher Belastung hinzu.
Positiv bewertet der Amtswehrführer die Zusammenarbeit der Wehren untereinander. So agieren Kameraden verschiedener Wehren gemeinsam im Amtszug oder in der Führungsgruppe. Mit der Versorgungsgruppe der Ortsfeuerwehr Prislich konnte 2024 sogar eine neue Einheit etabliert werden.
Nicht sehr positive bewertet Madaus allerdings die Zusammenarbeit mit Verwaltung und der Politik. Aufgrund der, lange unbesetzten, Stelle in der Sachbearbeitung Feuerwehren blieben viele Projekte unbearbeitet. Eine Amtskleiderkammer oder Gefahrenabwehrplanung gibt es weiterhin nicht, ebenso wenig wie den Einsatzleitwagen. Obwohl der Amtsausschuss im Vorjahr beschloss diesen, im Zweifel auch ohne Förderung, zu beschaffen fand dieser erneut keinen Einzug in den Haushalt.
Zum Ende seiner Rede wagte der Amtswehrführer einen Ausblick: Das Thema Zivilschutz wird auch vor den Feuerwehren nicht halt machen. „…wer soll es in den Gemeinden in unserem Amt sonst machen? Nach uns, kommt keiner mehr.“, so Mirko Madaus.
Der nächste Punkt auf der Tagesordnung war der Bericht des Amtsjugendfeuerwehrwartes Steffen Hoffmann. Die Mitgliederzahlen in der Jugendfeuerwehr blieben im vergangenen Jahr stabil. Das Amt verfügt weiterhin über sechs Jugend- und drei Kinderfeuerwehren. Diese sind auch bei Wettkämpfen erfolgreich, sodass das Amt Grabow sogar auf Landesebene mit zwei Jugendwehren vertreten war.
Auch der Nachwuchs arbeitet zusammen. So hat eine gemeinsame Staffel aus Balow und Grabow im September die Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr abgelegt.
Die Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren stehen den Jugendlichen hierbei nichts nach. Alle drei Gruppen (Eldena, Grabow und Zierzow) waren beim Kreisorientierungsmarsch am Start. Im Ergebnis stand die Kinderfeuerwehr Eldena auf dem ersten Platz.
Auch Hoffmann übte Kritik: Das Amt Grabow verfügt über die wenigsten Jugendfeuerwehren im Kreisvergleich. „Es müssen neue gegründet werden!“, appellierte der Amtsjugendfeuerwehrwart. Darüber hinaus sei er weiterhin auf einen Stellvertreter für sein Amt angewiesen, welches er inzwischen schon 20 Jahre lang ausübt.
Es schlossen sich die Amtsvorsteherin Kriemhild Kant und Leitende Verwaltungsbeamte Kathleen Bartels mit Grußworten aus der Verwaltung an. Im Anschluss wurden Ehrungen und Auszeichnungen vorgenommen. Mit der Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes Ludwigslust-Parchim in Bronze wurden Andreas Brüning (FF Eldena), René Steckelberg und Anja Hintze (beide FF Zierzow) ausgezeichnet. Für besonderes Engagement wurden im Bereich der Jugendfeuerwehr Martin Hofmann (FF Grabow) und als Amtszugführer Marko Drobny (FF Zierzow) geehrt.
Nach den Schlussworten des Amtswehrführers erfolgte das gemeinsame Abendessen und kameradschaftliche Gespräche abseits des Protokolls.
Fotos: ©Anja Hintze/Hannes Herer